Erkrankungen
Schilddrüsenvergrösserung
Struma/Kropf
Schilddrüsenunterfunktion
Hypothyreose
Morbus Hashimoto
Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsencarcinom
Schilddrüsenknoten
Struma nodosa
Schilddrüsenüberfunktion
Hyperthyreose
Morbus Basedow
Nebenschilddrüsenadenom
Schilddrüsenvergrösserung
Struma/Kropf
Schilddrüsenknoten
Struma nodosa
Schilddrüsenunterfunktion
Hypothyreose
Schilddrüsenüberfunktion
Hyperthyreose
Morbus Hashimoto
Morbus Basedow
Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsencarcinom
Nebenschilddrüsenadenom
Schilddrüsenvergrösserung
Struma/Kropf
Eine Struma beschreibt im Allgemeinen zunächst eine vergrößerte Schilddrüse, die über eine Größe von 20-24 ml Gesamtvolumen hinausgeht.
Eine solche Vergrößerung ist sehr häufig und entsteht durch verschiedene Ursachen (z. B. Jodmangel). Abhängig davon, wie stark die Schilddrüse im Volumen vergrößert ist, wird die Struma nach der WHO in 3 Grade unterteilt:
- Grad 0 – keine relevante Vergrößerung, nur im Ultraschall feststellbar
- Grad 1 – Vergrößerung tastbar
- Grad 1a – tastbar, aber bei Rückwärtsneigung des Kopfes nicht sichtbar
- Grad 1b – tastbar, nur bei Rückwärtsneigung des Kopfes sichtbar
- Grad 2 – tastbar, bei normaler Kopfhaltung sichtbar
- Grad 3 – sehr große Struma mit lokalen Komplikationen (zum Beispiel Atmung erschwert)
Eine Struma kann zusätzlich zur Vergrößerung auch knotige Veränderung tragen (siehe Struma nodosa). Informationen dazu sind unter einem separaten Unterpunkt nachlesbar.
Schilddrüsenknoten
Struma nodosa
Einer oder mehrere Schilddrüsenknoten (Struma nodosa) ist eine häufige Diagnose. Jede/r dritte Bundesbürger/in hat Schilddrüsenknoten, ohne dies konkret zu wissen.
Warum diese Schilddrüsenknoten entstehen, ist nicht komplett geklärt. Man unterscheidet solide Knoten, zystische (wässrig gefüllte Befunde) Knoten sowie bösartige Knoten in der Schilddrüse (Schilddrüsenkrebs). Häufig fallen diese Schilddrüsenknoten durch eine Ultraschalluntersuchung auf und es bedarf unter Umständen weiterer Abklärung durch eine Schilddrüsenszintigraphie, Labor etc..
Aufgrund dieser Diagnostik wird die weitere Therapie entschieden, entweder konservative Behandlung, Radiojodtherapie oder eine Schilddrüsenoperation.
Schilddrüsenunterfunktion
Hypothyreose
Bei einer Hypothyreose handelt es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion, d.h. es gibt erniedrigte Schilddrüsenhormonmengen im Körper. Die Unterfunktion kann verschiedene Ursachen haben, diese tritt selten angeboren (seit Geburt auf), meist entwickelt sie sich allerdings im Laufe des Lebens, zum Beispiel durch eine Hashimoto Thyreoiditis (Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, siehe auch dort) oder durch eine Radiojodtherapie oder eine Schilddrüsenoperation.
Die Symptome einer Hypothyreose können sehr variieren, typische Symptome sind jedoch Abgeschlagenheit, Haarausfall, Gewichtszunahme, Schwellung an den Händen, Antriebsmangel und vieles mehr. Diagnostiziert wird die Schilddrüsenunterfunktion durch eine Blutentnahme, bei der die Schilddrüsenwerte (TSH, freies T3 und freies T4) bestimmt werden.
Eventuell sollte ein Ultraschall der Schilddrüse ergänzt werden. Die Behandlung der Unterfunktion sieht je nach Ursache und Erkrankungen der Schilddrüse meist die Verabreichung eines Hormonpräparates mit oder ohne Jod vor. Wichtig ist, dass sich der Hormonbedarf ändern kann und deshalb regelmäßige Laborkontrollen erforderlich sind.
Schilddrüsenüberfunktion
Hyperthyreose
Bei einer so genannten Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse) führt eine überschießende Produktion von Schilddrüsenhormon zu einer im Labor messbaren Schilddrüsenhormonspiegelerhöhung im Blut.
Die Ursache für diese Überfunktion kann sehr verschieden sein, zum Beispiel eine Schilddrüsenautonomie (disseminierte Autonomie oder unifokale Autonomie), Morbus Basedow oder die frühen Phase des Morbus Hashimoto. Die Symptome können kombiniert oder einzeln auftreten und sehr vielfältig sein und gleichen dem Morbus Basedow mit Herzrhythmusstörungen, erhöhtem Puls, erhöhtem Blutdruck, innerer Unruhe, starker Gewichtsabnahme, Schwitzen, Panikattacken und Aggressivität.
Die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion ist abhängig von der Ursache, wichtig ist jedoch, dass auf stark jodhaltige Nahrungsmittel (zum Beispiel Algen oder Sushi oder Meeresfrüchte) verzichtet werden sollte. Gegebenenfalls kommen sogenannte Thyreostatika zur Verminderung des Hormonspiegels zum Einsatz, diese müssen in jedem Fall mit Laborkontrollen überwacht werden und gegebenenfalls kann man noch Betablocker zur Senkung eines erhöhten Pulsschlags einsetzen.
Abhängig von der Ursache ist auch die endgültige Therapie, hier kommt eine Radiojodtherapie oder eine Schilddrüsenoperation in Betracht.
Morbus Hashimoto
Bei einer Hashimoto Thyreoiditis (Morbus Hashimoto) besteht eine autoimmunvermittelte Entzündung der Schilddrüse.
Die Ursache ist variabel, der eigene Körper bildet aus bisher ungeklärter Ursache Antikörper gegen die Schilddrüse.
Mögliche Ursachen können eine genetische Veranlagung, eine virale Erkrankung oder auch Stress sowie verschiedene andere Einflüsse sein. Die Krankheit verläuft in verschiedenen Phasen, die sowohl von einer Über- als auch einer Unterfunktion gekennzeichnet sein kann. Häufig sind die Symptome so unspezifisch, dass der/die Patient/in erst im Nachhinein erfährt, dass verschiedene kleine Veränderung in seinem Wohlbefinden auf Morbus Hashimoto zurückzuführen sind. Mögliche Symptome eines M. Hashimoto sind ähnlich zu einer Unterfunktion:
- Gewichtszunahme
- Haarausfall
- Kälteempfindlichkeit
- Zyklusstörungen
- Müdigkeit
- Schwäche
Der Endzustand eines Morbus Hashimoto ist häufig eine Unterfunktion der Schilddrüse, so dass Schilddrüsenhormone ergänzt werden müssen. Laborchemisch kann die Bestimmung der Schilddrüsenhormone sowie spezieller Antikörper (Anti TPO) richtungsweisend sein. Behoben werden oder ursächlich behandelt werden kann ein Morbus Hashimoto nicht, jedoch abhängig von den Laborwerten kann eine Therapie durch zum Beispiel den Ersatz von Schilddrüsenhormonen sinnvoll sein.
Auch die Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und der „Life-Style“ und viele andere Kleinigkeiten können den Hashimoto positiv beeinflussen. Lassen Sie sich beraten!
Morbus Basedow
Der Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse aus ungeklärter Ursache, bei der der Körper Antikörper gegen das eigene Organ beziehungsweise die Rezeptoren in der Schilddrüse (TSH Rezeptoren) bildet. Dies führt zu einer Fehlsteuerung der Hormonproduktion im Sinne einer überschießenden Hormonbildung, einer Überfunktion der Schilddrüse.
Bei einer sehr starken Überfunktion (Hyperthyreose, siehe auch dort in der eigenen Rubrik) kann dies zu lebensbedrohlichen Auswirkungen führen. Zusätzlich vergrößert sich meistens auch die Schilddrüse, dass es zu einer so genannten Struma kommt. Der Morbus Basedow bezieht sich immer auf das gesamte Organ und im Unterschied zu einer unifokalen Autonomie nicht nur auf bestimmte Areale der Schilddrüse.
Diese Erkrankung kann im gesamten Körper zu verschiedenen Entwicklungen von weiteren Auffälligkeiten führen:
- Endokrine Orbitopathie (Hervortreten der Augen durch vermehrtes Bindegewebe hinter den Augen)
- Myxödem (Schwellung und Wassereinlagerungen am Unterschenkel/Schienbein)
Die Symptome und Auswirkungen des Morbus Basedow können sehr stark unterschiedlich in ihrer Ausprägung sein. Typische Beschwerden sind eine Tachykardie, also ein beschleunigter Pulsschlag, eine Vergrößerung der Schilddrüse im Sinne einer Struma und hervortretene Augen.
Diese Symptome können einzeln oder auch kombiniert auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Insgesamt besteht das klinische Bild mit einem erhöhten Blutdruck, Nervosität, Herzrasen, innerer Unruhe, Gewichtsverlust, vermehrtem Schwitzen, Aggressivität und Zittern. Die Diagnose wird durch eine Blutentnahme mit Schilddrüsenwerten und speziellen Antikörpern (TRAK), eine Schilddrüsenszintigraphie und eine Ultraschalluntersuchung gestellt. Eine augenärztliche Untersuchung ist ebenfalls notwendig.
Die Behandlung des Morbus Basedow sieht zunächst eine konservative Therapie mit Thyreostatika (z. B. Carbimazol oder Thiamazol) vor. Diese Behandlung ist bis zu zwölf Monate zulässig. Sehr engmaschige Laborkontrollen sind hierbei empfohlen, da es unter der Behandlung zur Veränderung von Blutwerten, insbesondere des Blutbildes und der Leberwerte kommen könnte. Sollte die Erkrankung nach einem Auslassversuch weiterhin bestehen, muss die Möglichkeit der Radiojodtherapie geprüft werden oder eine Operation angestrebt werden.
Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsencarcinom
Zum Glück ist das Auftreten eines Schilddrüsencarcinoms (Schilddrüsenkrebs) relativ selten, weiterhin kann es meistens sehr gut behandelt werden, ohne die Lebenserwartung zu verkürzen.
Es gibt verschiedene Arten und Formen eines Schilddrüsencarcinoms: die häufigsten Schilddrüsenkarzinome sind differenzierte Schilddrüsenkarzinome wie das papilläre und follikuläre Schilddrüsencarcinom.
Seltenere Formen sind das medulläre, onkozytäre sowie anaplastische Schilddrüsencarcinom. Die Unterformen haben leider meist eine weniger gute Prognose, diese ist jedoch doch stark abhängig von dem Grad der Ausbreitung (Metastasen) und dem Stadium der Krebserkrankung.
Die Diagnose wird häufig durch die Sonographie, Laboruntersuchungen und Schilddrüsenszintigraphie schon vermutet. Weiterführend findet dann meist eine sogenannte Feinnadelpunktion statt, das gewonnene Gewebe kann durch einen Pathologen feingeweblich untersucht werden und Klarheit bringen. Die Therapie eines Schilddrüsencarcinoms ist meist die Operation, anschließend eine Radiojodtherapie (für die meisten Arten des Schilddrüsenkarzinoms) und gegebenenfalls auch eine anderweitig medikamentöse Therapie.
Nebenschilddrüsenadenom
Die Nebenschilddrüsen steuern über das sogenannte Parathormon den Calcium- und Phosphatspiegel im Körper.
Es gibt insgesamt 4 Nebenschilddrüsen, sie finden sich beidseits der Schilddrüse, jeweils zwei oben und zwei unten gelegen.
Bei einer Erkrankung der Nebenschilddrüse (Nebenschilddrüsenadenom) vergrößert sich entweder eine oder mehrere der Nebenschilddrüsen und es kommt zu einer vermehrten Bildung von Parathormon, welches den Calcium- und Phosphatspiegel zusätzlich verändert kann. Die Ursache kann ungeklärt bleiben oder durch eine zusätzliche Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) bedingt sein.
Die Symptome variieren sehr stark, von symptomlosen Verläufen bis zu begleitenden Magen/Darmtrakterkrankungen, Nieren-/Harnleitersteinen, depressiven Verstimmungen und Knochen- und Muskelschmerzen. Auch Knochenbrüche ohne Trauma treten auf.
Ein Adenom der Nebenschilddrüse ist in der Regel gutartig und wird nach einer Nebenschilddrüsenszintigraphie meist operativ entfernt, um Folgeschäden zu minimieren.
Anatomie der Schilddrüse / Nebenschilddrüse
Die Schilddrüse ist ein schmetterlingförmiges Organ, welches an der vorderen Halsseite liegt und trotz der sehr kleinen Größe, die ungefähr auf eine Handfläche eines Kindes passt, eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper.
Die Schilddrüse steuert über Hormone unter anderem den Stoffwechsel, die Herzfrequenz und vieles mehr und kann im Allgemeinen und insbesondere bei einer Über- oder Unterfunktion den gesamten körperlichen Organismus beeinflussen. Sie besteht aus zwei Lappen (rechts und links) und dem Körper des Schmetterlings in der Mitte (Isthmus).
Eine gesunde Schilddrüse wiegt zwischen 18 und 25 g je nach Geschlecht und ein entscheidender Punkt, bezüglich einer Schilddrüsenoperation, ist die Lage der Schilddrüse in unmittelbarer Nähe zu den Stimmbandnerven (rechts und links) sowie den vier Nebenschilddrüsen (beidseits, jeweils zwei oben und zwei unten).
Weiterhin liegt in der Nähe der Schilddrüse die Luftröhre, die Speiseröhre sowie der Kehlkopf.
Die Nebenschilddrüsen steuern über das sogenannte Parathormon den Calcium- und Phosphatspiegel im Körper.